"Der Bodensee ist der größte und schönste See des Alpenvorlandes
und der drittgrößte See Europas." So kann man es in den Einleitungen
vieler Bücher lesen, die sich den "malerischen Bodensee" zum
Thema gemacht haben.
Der Bodensee, in seiner weitesten Ausdehnung bis 65 km lang und 14 km breit,
liegt vor einer Kette alpiner Berggipfel, die bis weit in das Frühjahr
hinein mit Schnee bedeckt sind. Ein Gletscher, vor 20 000 bis 10 000 Jahren
aus dem Rheintal kommend, hat das Becken des Sees ausgeschürft und auf
der Nordseite des See´s bergartige Grund und Endmoränen aufgeworfen.
Es sind riesige Geröllhalden, auch Drumlins genannt, die das Landschaftsbild
am deutschen Seeufer durch auf und ab wogende Hügel prägen. Hier hat
man auf den Hängen große Obstplantagen angelegt, besonders Apfelbäume
gedeihen prächtig und wenn sie im Frühling blühen, dann versinkt
das Land in einem einzigen Blütenmeer. Dann heißt es für mich,
sich auf´s Radel zu schwingen und auf bekannten und unbekannten Wegen
mich an den blühenden Wiesen, dem frischen Grün der Wälder und
den all den weißen, roten, gelben Blumen und Blüten zu erfreuen und
ihren Duft tief einzuatmen.
Aber das ganz Besondere am Bodensee sind seine vielnationalen Uferzonen,
jede mit ihrer eigenen lokalen Geschichte und Kultur, mit ihren eigenen pitoresken
Dörfern und Städten, die dem See etwas erfrischend Internationales
geben. Badenser, Württemberger, Schwaben, Bayern, Vorarlberger, Thurgauer,
Linzgauer sind rund um den See heimisch. Man hat den Eindruck auf kulturell
bedeutsamen Boden zu stehen. Das trügt nicht, denn der Bodensee und seine
Umgebung haben bei der Christianisierung des Abendlandes eine wichtige Rolle
gespielt. Man denke doch nur an die Reichenau, St. Gallen und das Zisterzienser
Kloster Salem. Als Germanien noch im Wald versank, haben hier doch schon einige
urgescheite Mönche missioniert, gedichtet, geforscht, gelehrt und Bücher
gesammelt. Kaiser Barbarossa, der auf seinen Feldzügen nach Italien regelmäßig
bei Überlingen über den Bodensee setzte, hat das sofort erkannt
und die Benediktiner aufgefordert, ihre Bildung weiter zu reichen und zu unterrichten.
Eine Blütezeit erlebte dann die Seeregion im Mittelalter. Während
die Macht der Fürsten und Bischöfe im täglichen Leben zurückging,
wurden Handwerkerschaften, Zünfte und Händler immer bedeutsamer.
Der Warenverkehr wickelte sich über den See ab. Die größeren
Städte wie Meersburg, Lindau, Konstanz, Überlingen, seit alters
her Freie Reichsstadt, waren rege am Handel und Kulturaustausch beteiligt.
In dieser Zeit entstanden viele der schönen malerischen Gassen, Fachwerk-
und Giebelhäuser. Aber erst die Stilepoche des Barock im 17. und 18.
Jahrhundert prägte den Raum um den Bodensee so, wie wir ihn heute kennen
und lieben. Schlösser, Klöster, Kirchen aus dieser Zeit verströmen
noch heute die Leichtigkeit und Fröhlichkeit des Seins am See, allen
voran die Birnau, diese herrliche lichtdurchflutete Wallfahrtskirche, die
auf erhöhtem Uferhang ewig lächelnd auf den See schaut.
Heute ist die Region um den Bodensee wirtschaftlich hoch industrialisiert
mit einer internationalen Hightec-Industrie und einer breiten Handels- und
Handwerkerschicht. Auch eine bäuerliche Wirtschaftskultur hat sich traditionell
gehalten und ist weit über die Grenze binaus bekannt: Der Obst- und Weinanbau.
Natürlich ist der Tourismus am und um den Bodensee ein mächtiger
Wirtschaftsfaktor und gibt der ganzen Region eine europäische Bedeutung.
Aber als Ausflügler, Segler, Bergsteiger, Radfahrer spürt man das
nicht direkt. Und warum soll man nicht an den heißen Sommertagen auch
einmal ins Hinterland schauen, durch kühle Wälder wandern und das
Korn auf den Feldern wogen sehen. Es ist allemal ein Erlebnis, zu dem ich
herzlich einlade.
Blick
von Markdorf auf die Säntis Bergkette
Kirche
von Markdorf
Rheinbrücke
von Konstanz
Kleiner
Bootshafen und Münster von Konstanz
Meersburg,
links Burganlage in der Anette von Droste Hülshoff ihre letzten Lebensjahre
verbracht hat, rechts das neue Schloß, unten Seepromenade.
Entspannung
am See
Blick
auf Kressbronn, den See und die Rheinberge
Apfelplantage
nahe Kressbronn
Höhenweg
bei Kressbronn
Lindau
Hafen mit altem Leuchtturm
Impressionen
rund um den Bodensee
Copyright
für alle Bilder: Klaus Goerschel
Hafeneinfahrt
Lindau mit bayrischem Löwen und Leuchtturm
Eine
tolle Dixiband ladet zu einer Schiffsfahrt ein.
Bei
dem Wetter sind die Ausflugslokale bis auf den letzten Platz besetzt.
Kippenhausen
Schloß
Kirchberg bei Immenstaad
Schloß
Heiligenberg im Hinterland des Bodensees
Pfingstwanderung
im Wald um Heiligenberg. Hier ein typischer kleiner Sandtobel.
Weinstube
Löwen in Meersburg, beliebter Touristen Treffpunkt
Historischer
Stadtkern von Meersburg
Seepromenade
und Schiffsanlegestelle in Meersburg
Herrliches
Segelwetter auf dem Bodensee
Spaziergang
durch die Gassen von Lindau
Rundkapelle
St. Stefan in Salem
Heute
beliebtes Ausflugslokal, die ehemalige markgräfliche Kellerei des Schloßes
Salem
Schloß
Salem Ehemaliges Zisterzienserkloster mit Blick auf das Konventsgebäude
Das
hochgotische Münster Mariä Himmelfahrt, erbaut von Mönchen und
Laienbrüdern 1299 bis 1414.
Unteres
Tor, ein Eingang zum Schloßhof
Der
ehemalige Marstall des Schlosses mit herrlicher Barockfassade erbaut von Bagnato
1737 bis 1750
Wirtschaftsgebäude
mit Weintorkel
Ruhe
und Besinnlichkeit im Schloßpark
Blick
auf das Schloß von diesem nahegelegenen Hügel aus
Das
Dorf Salem ebenso von diesem Hügel aus gesehen.
Auf
dem Prälatenweg zur Birnau gewandert
Die
ehemalige Granglie Mendlishausen beherbergt ganze Storchenkolonien
Ein
stiller Weiher am Prälatenweg
Auf
dem Prälatenweg prozessierten die Mönche von Salem zur Wallfahrtskirche
Birnau.
Die
Wallfahrtskirche Birnau, erbaut 1746 bis 1750 von Peter Thumb, ist eine der
schönsten Barockkirchen des Bodensees. Wenn ich am Bodensee entlang radle,
gehe ich immer wieder gern in die "Birnau" hinein und genieße
den köstlichen Rokokostil mit dem Joseph Anton Feutmayer und Gottfried
Bernhard Götz die Kirche ausgestaltet haben. Und ein ganz besonderes Vergnügen
bereitet mir dann die berühmte Engelsputte "Der Honigschlecker",
mit der auf eine unnachahmliche Weise auch die irdischen Freuden des Lebens
symbolisiert und hoch geschätzt werden.
Am
Ufer des Sees über den Weinhängen thront die Wallfahrtskirche Birnau.
Wanderweg
von der Birnau zum See hinunter.
Blick
auf den See und das ehemalige Kloster Maurach.
Spätsommertag
am Bodensee
Der
Prälatenweg beginnt beim Schloß Salem und führt an der Granglie
Mendlishausen vorbei, bis er nach ca.6 km die Wallfahrtskirche Birnau und das
Seeufer erreicht.
Spaziergang auf dem Prälatenweg vom
Schloß Salem bis zur Wallfahrtskirche Birnau am Ufer der Bodensees.
Marktplatz
und Gasse in Überlingen
Eine
Kutschfahrt in der Nähe des Killenweiher
Gräfliches
Schloss am Killenweiher
Die
Insel Lindau im herbstlichen Nebel
Überlingen
mit Blick auf das Münster
Granglie
des ehemaligen Klosters Salem
Winter
im Hinterland bei Grasbeuren
Die Kapelle von Baitenhausen
Ilmensee
am Ilmensee